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Girokonto überziehen oder Verbraucherkredit nutzen?
Wirklich kostenlose Girokonten gib es kaum noch, auch wenn noch immer Lockangebote ohne Grundgebühr beworben werden. Das böse Erwachen kommt dann oft, wenn der Kontostand ins Minus rutscht: Bis zu 14 % Dispozins zahlen Sie als Bankkunde aktuell für die Kontoüberziehung, obwohl die Kreditinstitute selbst fast zum Nulltarif an frisches Geld kommen.
Wenn Sie ein günstiges Girokonto suchen, sollten Sie deshalb nicht nur die Kontoführungsgebühren vergleichen, sondern auch auf die Dispozinsen für die Überziehung achten. Fachleute empfehlen ohnehin, bei nötigen Anschaffungen besser einen Ratenkredit aufzunehmen, statt sein Girokonto teuer zu überziehen, wenn gerade Ebbe in der Kasse herrscht. Das Modell des Ratenkredits ist einfach: Das benötigte Geld erhalten Sie sofort in einer Summe. Die Rückzahlung erfolgt dann in festen Monatsraten, bis das Darlehen vollständig getilgt ist. Verbraucherkredite mit 24 Monaten Laufzeit werden zurzeit schon für weniger als 3 % Effektivzins angeboten. Rund 435 Euro jährlich spart man beispielsweise bei einem Dispozins von 12 %, wenn man 5.000 Euro Überziehungsschulden auf dem Girokonto in einen festen Ratenkredit zu 3 % Zinsen mit 2 Jahren Laufzeit umwandelt. Wichtig zu wissen: Der Effektivzins des Ratenkredits muss im Kreditangebot angegeben sein, damit Sie als Verbraucher leichter vergleichen können.
Viele Anbieter staffeln den Kreditzins übrigens nach Bonität und Beruf des Kunden. Manche Ratenkredite werden nur für bestimmte Verwendungszwecke gewährt, zum Beispiel für den Kauf eines Neuwagens. Empfehlenswert sind auch Abrufkredite, die genauso flexibel sind wie der Dispo des Girokontos, aber nur die Zinsen eines günstigen Ratenkredites kosten. Experten-Tipp: Für Sparanlagen gibt es zurzeit praktisch keine Guthabenzinsen mehr. Wenn Sie Geld für eine Anschaffung brauchen und noch über ein zinsschwaches Sparguthaben verfügen, sollten Sie es besser auflösen, anstatt Ihr Girokonto zu überziehen und dafür hohe Dispozinsen zu zahlen.